
Wenn man morgens aufwacht und man freut sich auf die kommenden Stunden aber gleichzeitig ein bisschen Traurigkeit verspürt, dann merkt man mal, wie sehr einem etwas ans Herz gewachsen ist.
Ich versuche euch mal ein bisschen mitzunehmen - wie das so war in den letzten 10 Monaten als Supertester.
Ja warum habe ich mich denn damals beworben. Ich gebe zu ich hatte wenig Vorstellung was mich erwarten könnte oder sollte. Ich hab damals schon die ganze Zeit mit dem Gedanken gespielt, ich bräuchte eine neue Nähmaschine und das wäre doch DIE GELEGENHEIT viele Maschinen auf Herz und Nieren zu testen. Gesagt und getan. Ich schrieb eine Email und denke heute noch..mensch Emma da hättest Du auch kreativer sein können. Aber nein..ganz klassisch und langweilig eine Email!
Selbst als ich es schwarz auf weiß las, dass ich dabei wäre, konnte ich das noch nicht wirklich glauben. Ich gehe ja auf so Dinge mit einem Gottvertrauen heran. Mein Bauch sagt: mach das - mein Kopf sagt: Emma bist du sicher, dass du das kannst? Mein Gottvertrauen siegt und sagt mir: wenn Du dabei bist, dann soll das so sein und das wird gut werden - es ist alles immer für was gut!
Die erste Maschine kam hier an und ich weiß noch ganz genau wie aufgeregt ich war - und nicht nur ich...auch die anderen Tester voller Vorfreude. Meine allererste Maschine war dann auch sozusagen Liebe auf den ersten Stich. Der erste Eindruck war: wow groß aber dann war ich schon am Drücken und habe mir ein Video über das Einfädeln angesehen und dachte nur. OMG - ich brauche diese Maschine.. ich will sie unbedingt. Sie hat so toll genäht und war so leise und das Stichbild und überhaupt. Meine Familie war schon ganz genervt und hat nur noch die Augen verdreht, wenn ich von der Maschine geschwärmt habe.
Von Routine konnte man im ersten Monat nicht sprechen. Ihr müsst Euch das so vorstellen bei mir:
Der Postbote klingelt und bringt einen groooßen Karton ... der steht dann erstmal bis abends im Flur. Irgendwann mal abends oder auch am nächsten Morgen ist dann mein Mann so lieb und packt mir die Nähmaschine aus. Hä? Warum macht sie das nicht selber? Tja ich kann weder Styropor anfassen noch hören...das ist ganz ganz schrecklich. Viel schlimmer als Nägel auf Tafel oder sonstige schlimme Geräusche. Wenn man mich Foltern wollte, bräuchte man mich nur in Styropor werfen. Zu doof das fast alle Nähmaschine in Styropor verpackt werden. Wer hat sich das nur ausgedacht. :)
Na gut weiter im Thema - nach dem man bei der ersten Maschine man sich nicht mehr vorstellen konnte, wie alles mal in den Karton reingepasst hat und das wirklich eine Herausforderung wurde, hat mein Mann dann immer alle Schritte fotografiert. Der Karton der gefühlt immer riesengroß war (ab und zu waren es ja auch zwei!), stand auch irgendwie immer im Wege. Egal wo ich ihn/sie hingeschoben habe. Aber daran habe ich mich in den 10 Monaten gewöhnt und noch heute erfreue ich mich, wenn ich in den Keller schaue und kein Karton mehr im Weg steht. Hat doch was Gutes das es vorbei ist.
Sie kamen und gingen die Maschinen. Hektisch wurde es immer nur kurz vor dem Wechsel. Der Bericht sollte geschrieben werden, die Maschine eingepackt und das Zubehör gefunden werden - nicht so einfach kann ich Euch sagen. Mein Chaos Nähzimmer ist da echt keine Hilfe.
Zwischendrin müsst Ihr Euch das so vorstellen. Wenn ein Problem auftritt (meistens lag es ja an mir) dann hat man mehrere Möglichkeiten: man ruft an (das mache ich eher nicht... bin ja absolut kein Telefonierer) man schreibt eine Mail (das kam schon öfter vor) , man kann auch ins Forum schreiben - ich gebe zu ich bin kein Foren Mensch und somit habe ich da auch viel zu selten reingeschaut oder wenn es superdringend ist dann habe ich einen Hilferuf in unsere Facebook Gruppe reingeschrieben. Der arme Nähpark. Gefühlt Tag und Nacht erreichbar für uns Tester.
Tja und das ist es ja auch was einem dann so fehlt. Der Kontakt, die Hilfe, der Austausch, alles vorbei. Naja nicht ganz so schlimm aber ein klein bisschen Wehmut. Aber es war schon so eine besondere Zeit. Ich habe zum Beispiel einmal gedacht ich hätte eine Maschine komplett gekillt. Mein erster Gedanke: ha Emma das hast Du davon, dass Du nicht zuerst die Bedienungsanleitung liest sondern einfach so überall mal drückst. Somit hatte ich irgendwas blockiert - auf jeden Fall mit Schweißperlen auf der Stirn ne Hilfe Mail rausgeschickt und nur gedacht ok... jetzt muss ich mein Sparschwein schlachten. 5 min später noch mehr Panik: Facebook Nachricht. Das darf alles nicht war sein. Zum Glück war es eine Kleinigkeit und Petra vom Nähpark hat mir innerhalb von Minuten geholfen ich sag nur Kalibrierung!! Passiert mir nie wieder! und Sparschwein muss doch nicht dran glauben..puhhhh!
Naja wie gesagt, gab es Probleme, war immer Hilfe zur Stelle und das wirklich auch teilweise am Wochenende kein Wunder, dass einem das Team richtig ans Herz wächst.
Wie gesagt und irgendwann ist dann der Tag da, die letzte Maschine weg, das Treffen steht an und man fährt voller Aufregung Richtung Cham.
Na gut zurück zum Treffen. Auf den Weg nach Cham wollte ich noch Nette von regenbogenbuntes einsammeln, da sie quasi auf meinem Weg lag tja.. die Arme musste erstmal 45 min auf mich warten, weil ich mich ja so was von verfahren habe (Baustelle, Stau, Rausfahren, Umleitung folgen, falsche Autobahn!). Irgendwann habe ich auch Nettes Haus gefunden und sie mitgenommen. Am Nähpark angekommen hatten sie schon einen roten Teppich für uns ausgerollt.. wie lieb ist das denn und überhaupt endlich mal alle zu sehen und die Führung durch den Nähpark.. wow.
Ausstellung, Büros, Werkstatt, Lager wir durften uns alllllleeesss anschauen. Ich kann es nur zusammenfassen und sagen ich bin beeindruckt. Schätze sieht man da... wow... Es gibt da alles was mein Nähherz höher schlagen lässt.
Es war auf jeden Fall echt schwer sich zu beherrschen und nicht wie wild einzukaufen. Den 100 Euro Gutschein, den wir überreicht bekamen, kam bei mir noch nicht zum Einsatz. Aber ich weiß da schon was ich damit anstelle.
Das Nähpark Team überraschte uns auf jeden Fall am laufenden Band. Nachmittags mit einer Stadtführung durch Cham und anschließendem Abendessen plus Unterhaltungsprogramm. Die Zeit raste nur dahin und kaum hatte man es so richtig realisiert, war es schon 23 Uhr und ich musste mich leider schon auf den Rückweg machen. Schön war es alle zu treffen...
Kurz zusammengefasst: 10 Monate super support und obendrauf ein toller Tag mit vielen Erlebnissen und Wiedersehensfreude.. und jetzt habe ich echt viel geschrieben...lest ihr überhaupt noch? die Tage kommt dann die Zusammenfassung des Tests und dann verrate ich Euch auch, welche Maschine ich mir denn jetzt nun doch zugelegt habe.
Herzliche Grüße *emma*